Liste der bereits übernommenen Buchpatenschaften

Schöne Literatur und Philologie

Der Pfarrer als postmodernistischer Schriftsteller

Bild 1 zum Titel Der Pfarrer als postmodernistischer Schriftsteller Sterne, Laurence:
The life and opinions of Tristram Shandy. Vol. 2. London, 1763.

Signatur: 8° Fab. IX, 1265 Rara

Bild 2 zum Titel Der Pfarrer als postmodernistischer Schriftsteller

Als Pfarrer im kleinen Ort Sutton-on-the-Forest in der Nähe des nordenglischen York führte Laurence Sterne (1713 - 1768) ein eher zurückgezogenes Leben. Dies sollte sich 1759 schlagartig ändern: Die Veröffentlichung der ersten beiden Bände seines Romans „Tristram Shandy“ erregte ein solches Aufsehen, dass Sterne fortan als Liebling der höheren Gesellschaft in der britischen Hauptstadt, auf dem Lande und in Frankreich lebte. Was sollte man von einem Roman halten, der, vorgeblich eine Beschreibung des Lebens und der Ansichten des Ich-Erzählers Tristram Shandy, sämtliche Prinzipien eines linearen chronologischen Ablaufs auf den Kopf stellt, von einem Erzähler, der sich scheinbar in einem Chaos immer neuer Abschweifungen verliert, von einer Handlung, die mit einem Bericht über die Zeugung des Protagonisten beginnt, dann etwa Schilderungen des Steckenpferdes seines skurrilen Onkels, der in seinem Gemüsegarten militärische Belagerungsaktionen nachstellt, breiten Raum zugesteht und die sich immer wieder in Reflexionen über das Erzählen auflöst? „Nothing odd will do long“, urteilte der berühmte zeitgenössische Literaturkritiker Samuel Johnson über „Tristram Shandy“ – und behielt unrecht. Heute gilt er nicht nur als „modernster Roman des 18. Jahrhunderts“ (Milan Kundera), sondern vielfach gar als erster postmodernistischer Roman avant la lettre.

Bild 3 zum Titel Der Pfarrer als postmodernistischer SchriftstellerZustandsbeschreibung: Der Ganzledereinband zeigt Fehlstellen und Risse am Rücken und an den Kanten; die Buchdeckel und der Rücken sind mit goldenen Streicheisenlinien verziert. Die Titelangaben sind auf einem goldgeprägten farbigen Lederschild angebracht, das auf den Rücken aufgeklebt ist; die Bandzahl ist direkt auf den Lederrücken geprägt.

Mit ihrer Hilfe … restaurieren wir den vorhandenen Einband, indem wir den Rücken erneuern und die vorhandenen Deckel wiederverwenden. Die erste und letzte Lage des Buchblocks werden gewässert, gepuffert und nachgeleimt. Die Heftung bleibt erhalten; aber die erste und letzte Lage werden vor- bzw. nachgeheftet. Der Band erhält nach Muster des ersten Bandes ein blau-weißes handgestochenes Kapital. Es werden zwei neue Titelschilder auf farbigem Leder hergestellt, die der Vorlage des vorhandenen Titelschilds auf Band 1 folgen, ebenso wird das Dekor dem alten Einband angeglichen.

Restaurierungskosten: 540,00 Euro

Buchpate dieses Titels: Hulpke, Erika und Ekkehard

Zurück