Das jüdische Wien – Fremdes Wien

Zwei Fotoausstellungen

27.11.2001 - 20.12.2001

Foyer der Zentralbibliothek der SUB Göttingen

Die Ausstellung Das Jüdische Wien dokumentiert die enge Verwobenheit des Schicksals der Juden mit der Geschichte und Gesellschaft der Stadt Wien. Die tausendjährige Geschichte jüdischen Lebens in der Donaumetropole ist geprägt vom Nebeneinander von Glanz und Elend, von kulturellen Meisterleistungen und von Unterdrückung und Vertreibung. Die weithin gerühmte Wiener Salonkultur und die bedeutenden wirtschaftlichen Erfolge jüdischer Großbürger sind ebenso Bestandteil dieser wechselvollen Geschichte wie ein politischer Antisemitismus von besonderer Grausamkeit und die Schrecken des Holocaust im Dritten Reich.

Der Fotograf János Kalmár und der Historiker Alfred Salzer setzen sich in dieser Ausstellung auf die Spuren der Vergangenheit und zeigen deren vielfältiges Nachwirken im Wiener Stadtbild. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten des jüdischen Wien wird auch die Gegenwart des kleinen, vitalen jüdischen Gemeinden mit all ihren Aktivitäten vorgestellt: die Synagogen und Betstuben, das Gemeindezentrum, die Schulen und Kindergärten. Die Grabdenkmäler jüdischer Persönlichkeiten fehlen dabei ebenso wenig wie die koscheren Geschäfte und Lokale.

Parallel zu dieser Ausstellung werden unter dem Titel Fremdes Wien Fotografien von Lisl Ponger präsentiert. Die renommierte Fotografin aus Österreich zeigt exotische Orte und Veranstaltungen mitten in Wien: eine buddhistische Pagode an der Donau, ein arabisches Opferfest im Hotel Hilton, ein afghanisches Neujahrsfest, den Ostergottesdienst der Armenischen Kirche, einen Keller-Tempel der Sikh im fünften Wiener Gemeindebezirk und vieles mehr. Ponger verbindet mit ihren Bildern keinen dokumentarischen Anspruch. Ihre Fotografien sind subjektiv und verfolgen vor allem das Ziel, eine bestimmte Atmosphäre oder Emotion auszudrücken.

Die Eröffnung findet in Anwesenheit der Bürgermeisterin der Stadt Göttingen, Katharina Lankeit, und der Kulturrätin der Österreichischen Botschaft (Berlin), Dr. Christa Sauer, am 27. November um 17:00 Uhr c. t. im Großen Seminarraum (1. Obergeschoss) der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (Platz der Göttinger Sieben 1) statt. Den Eröffnungsvortrag Jüdisches Museum der Stadt Wien hält Gerhard Milchram.