Spezialsammlung altaischer und paläoasiatischer Literatur an der SUB Göttingen

Fachinformationsdienst Zentralasien (FID Zentralasien) - Autochthone Kulturen und Sprachen

Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Fachinformationsdienst „Zentralasien - Autochthone Kulturen und Sprachen“ stellt seit dem 1.1.2019 Literatur und Informationen zu den autochthonen Völkern Zentralasiens und Sibiriens überregional bereit.
Wir richten uns an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit Zentralasien und Sibirien beschäftigen.

Wir beschäftigen uns mit

  • dem Erwerb von gedruckter und digitaler Literatur
  • dem Aufbau „Web Archive Central Asia“ in Zusammenarbeit mit dem Center for Research Libraries (CRL), Chicago unter Nutzung des Dienstes Archive.It

Unsere inhaltliche Schwerpunktsetzung

  • Sprachwissenschaft (Altaische und paläoasiatische Sprachen)
  • Ethnologie Zentralasiens und Sibiriens, auch in historischer Perspektive
  • Literatur und Literaturwissenschaft in und zu den autochthonen Sprachen folgender Regionen:

Unsere regionale Schwerpunktsetzung

  • Mittelasiatische Republiken
  • Sinkiang (Xinjiang)
  • Sibirien
  • die mongolischen Völker

Überregionale Bereitstellung

Eine dauerhafte Bereitstellung und Erschließung digitaler Medien (die oftmals im Internet nur kurzfristig zugänglich sind) ist für sämtliche Disziplinen wichtig, die Daten aus Zentralasien und Sibirien für ihre Forschung benötigen.
Politische und strukturelle Veränderungen in diesen Regionen beeinflussen oftmals stark den Zugang zu gedruckter und digitaler Literatur. Der FID Zentralasien möchte in diesen multiethnisch geprägten Staaten und Regionen die Diversität der Sprachen und Kulturen abbilden durch die Bereitstellung von:

  • Printmedien
  • online Publikationen
  • zentralasiatische Webseiten
  • digitale Datenbanken
  • eine eigene Webseite als erster Anlaufpunkt für die Zentralasienforschung
  • Internationale Vernetzung der Forschungseinrichtungen mit Zentralasienbezug in Symposien, Workshops und Konferenzen. Die aktuellen Trends in der Zentralasienforschung werden in Konferenzbänden publiziert.

Zielsetzung

Das Ziel des FID Zentralasien ist es, kultur- und geisteswissenschaftliche Informationen zu indigenen Völkern Zentralasiens und Sibiriens zu sammeln und überregional, zentral und frei zugänglich anzubieten, um die Wissenschaft und Forschung zu und in diesen Regionen aktiv zu unterstützen, zu vernetzen und aktuell und transparent darzustellen.

Unsere Spezialsammlungen

Über einen Zeitraum von über 50 Jahren wurden bis 2015 an der Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) zentralasiatische und koreanische Literaturen in dem von der DFG geförderten Sondersammelgebiet (SSG) „Altaische und paläoasiatische Sprachen, Literaturen und Kulturen“ gesammelt.
Die SUB Göttingen besitzt deutschlandweit die größte Sammlung zentralasiatisch-sibirischer und nord- und südkoreanischer Literaturen in über 70 Sprachen.
Zu den altaischen Sprachen gehören alle mongolischen Sprachen, Turksprachen, tungusischen Sprachen und das Koreanische. Die paläoasiatischen Sprachen sind isolierte Sprachen, die im Osten Sibiriens und Teilen Japans gesprochen werden. Zu ihnen gehört das Ainu, das Giljakische, das Kamtschadalische, die Eskimosprachen zu beiden Seiten der Beringstraße und andere.
Die SUB Göttingen beherbergt eine der größten Sammlungen altaischer und paläoasiatischer Literatur, darunter die größte Sammlung koreanischer Literatur in Deutschland, die auch zu einem erheblichen Teil aus nordkoreanischer Literatur besteht.
Weitere Spezialsammlungen, die in Europa einmalig sind, stellt die Sammlung der Literatur Xinjiangs zusammen. Hierin finden sich Titel der Uiguren, Kasachen, Kirgisen, Oiraten, Sibo sowie die Sammlung mongolischer Literatur aus der Inneren Mongolei, Äußeren Mongolei, Burjatien, Kalmückien etc. mit ca. 18.000 Titeln.
Neben dieser Nachkriegsliteratur beherbergt die SUB Göttingen auch die Sammlung von Asch, die im 18. Jahrhundert nach Göttingen kam und viele mongolische, tatarische und weitere Handschriften sowie Drucke enthält.