Samuel Thomas Soemmerring

Präsentation informiert über bedeutenden Göttinger Mediziner und Naturwissenschaftler

16.12.2005 - 17.2.2006

Foyer der Zentralbibliothek der SUB Göttingen

Der Göttinger Mediziner und Naturwissenschaftler Samuel Thomas Soemmerring (1755 - 1830) steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die vom 16. Dezember 2005 bis zum 17. Februar 2006 im Foyer der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) zu sehen ist. Zahlreiche Themen-Tafeln und Exponate informieren anschaulich über das Leben und wissenschaftliche Werk des bedeutendsten deutschen Anatomen seiner Zeit, der zudem ein universaler Naturforscher und Erfinder war. Die Präsentation wird anlässlich des 250. Geburtsjahres Soemmerrings vom Westpreußischen Landesmuseum Münster und der SUB Göttingen veranstaltet. Sie wurde von Dipl.-Geogr. Rolf Siemon, Göttingen, erarbeitet. Die Eröffnung findet am Freitag, 16. Dezember 2005 statt. Zur Einführung spricht Rolf Siemon. Die Veranstaltung findet im Großen Seminarraum (1. Obergeschoss) des Neubaus der SUB Göttingen am Platz der Göttinger Sieben statt und beginnt um 14:00 Uhr. Das ausstellungsbegleitende Vortragsprogramm startet am Dienstag, 24. Januar 2006.

Der 1755 in Göttingens Partnerstadt Thorn geborene Soemmerring erhielt seine akademische Ausbildung in der Leinestadt. Mit seiner 1778 verfassten Göttinger Dissertation revolutionierte er die Hirnforschung. Der in späteren Jahren wichtigste Rezensent medizinischer Literatur für die „Göttingischen Gelehrten Anzeigen“ und Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften war mit berühmten Gelehrten der Georgia Augusta wie Johann Friedrich Blumenbach, Georg Christoph Lichtenberg und Christian Gottlob Heyne freundschaftlich verbunden. 1779 folgte Soemmerring einem Ruf nach Kassel, wo er als Professor für Anatomie grundlegende Untersuchungen zur Anthropologie und Embryologie durchführte sowie 1783 den ersten Freiballon in Deutschland aufsteigen ließ. Im Folgejahr wechselte er an die Mainzer Universität, an der er die in Deutschland bald führende Anatomie-Enzyklopädie und weitere wichtige medizinische Schriften, darunter über die menschlichen Sinnesorgane, verfasste. In späteren Jahren führte Soemmerring in Frankfurt am Main die Pockenschutzimpfung ein und erfand in München den elektrischen Telegraphen. Gegen Ende seines Lebens war Soemmerring, inzwischen zu einem der führenden deutschen Paläontologen emporgestiegen, erfolgreich als Astronom tätig. Aufgrund seiner zahlreichen Kontakte mit führenden Gelehrten sowie Dichtern und Denkern um 1800 (Georg Forster, Goethe, den Brüdern Humboldt, Jacobi, Fraunhofer) war er auch eine bedeutende Persönlichkeit der deutschen Kulturgeschichte. „Es ist insbesondere diese Breite und Vielfalt in Leben und Werk des Mediziners und Naturwissenschaftlers, die mit der Ausstellung vermittelt werden soll“, betont Ausstellungskurator Rolf Siemon.

Die Ausstellung „Samuel Thomas Soemmerring (1755 - 1830) – Göttinger Mediziner und Naturwissenschaftler“ im SUB-Foyer am Platz der Göttinger Sieben ist montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 22:00 Uhr und sonnabends von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung werden Begleitpublikationen angeboten.