Robert Oppenheimer: Promotionsakte im Bestand des Universitätsarchivs Göttingen

Robert Oppenheimer in seiner Göttinger ZeitDer Physiker und „Vater der Atombombe“ Julius Robert Oppenheimer (1904–1967), dessen Geschichte gerade in den Kinos läuft, wurde 1927 an der Universität Göttingen in nur sechs Monaten zum Doktor promoviert. Seine Promotionsakte ist erhalten und gehört als eine von über 9.500 solcher Akten allein aus Mathematik und Naturwissenschaften zu den Beständen des an der SUB angesiedelten Universitätsarchivs Göttingen.

Oppenheimers PromotionsurkundeDas Archiv verwahrt die historischen Akten aller Fakultäten seit Gründung der Universität und stellt sie der wissenschaftshistorischen Forschung zur Verfügung.

Oppenheimer kam im Oktober 1926 zum Studium nach Göttingen. Zu dieser Zeit war Göttingen das Zentrum der Quantenphysik und wie viele andere Physiker auch zog es Oppenheimer hierher, um an Max Borns Lehrstuhl für Theoretische Physik zu studieren.
Für Oppenheimers Promotion diente der bereits bei der Zeitschrift für Physik eingereichte Aufsatz „Zur Quantentheorie kontinuierlicher Spektren“ als Dissertation. Born bewertete sie mit „ausgezeichnet“ und schrieb: „Es handelt sich um eine wissenschaftliche Leistung von hohem Rang, die weit über den durchschnittlichen Dissertationen steht. Der einzige Mangel der Arbeit besteht darin, daß sie schwer lesbar ist.“ Oppenheimer legte am 11. Mai 1927 das Rigorosum ab. Zwei Wochen später wurde er mit der Doktorurkunde promoviert, und zwar nach alter Sitte auch als Quantenphysiker zum „Doktor der Philosophie“. Danach verließ „Oppie“, wie ihn seine Kommilitonen nannten, Göttingen.

Weitere Informationen finden Sie in der Presseinformation: Die Akte „Oppie“ (Nr. 119, 26.07.2023).

Kontakt:
Dr. Holger Berwinkel
Universitätsarchiv Göttingen (E-Mail)