Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810–1832 - Projektdetails

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Der Ausgangspunkt – alle einer Meinung?


Johann Wolfgang Goethe (1749–1832) hat der Nachwelt den Eindruck überliefert, sein 1810 erschienenes Werk „Zur Farbenlehre“ sei vor allem angefeindet worden und bald aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Das bisherige historische Bild, das auf der Auswertung von Rezensionen und von kritischen Erwähnungen in Monographien und in Lexika basiert, hat diese Auffassung gestützt. In direktem Gegensatz dazu steht die tatsächliche Erfolgsgeschichte seiner „Farbenlehre“ in Berlin, wo das Werk über mehrere Jahrzehnte einen weitreichenden Einfluss auf Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft ausgeübt hat.

Das Forschungsprojekt – auf den Spuren seines Wirkens


Im Rahmen des Forschungsprojekts wird der umfangreiche Quellenbestand zur Rezeption von Goethes Farbenlehre – Briefe, Tagebücher und Vorlesungsmanuskripte, aber auch zeitgenössische Buch- und Zeitschriftenpublikationen – gesammelt, editorisch bearbeitet und ausgewertet. So entsteht ein Überblick über die komplexen Zusammenhänge, über die beteiligten Personen und über die Wirksamkeit außerhalb von Berlin, unter Berücksichtigung der Resonanz, die eine solche Förderung seines Werks „Zur Farbenlehre“ bei Goethe und in seinem Kreis hervorrief.

Die in dem Projekt zusammengeführten amtlichen und privaten Quellen werden nicht nur erstmals einen geschlossenen Eindruck des vielgestaltigen Einflusses von Goethes „Farbenlehre“ auf Naturwissenschaften, Philosophie und bildende Kunst vermitteln, sondern ihre Auswertung wird auch ein neues Licht auf die Bedeutung Goethes für die preußische Kulturpolitik im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts und auf das gesellschaftliche Leben in Preußens Hauptstadt Berlin werfen. Außerdem leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Goethe-Forschung.

Die Ergebnisse des Projekts werden in einer Monographie zusammengefasst, die sowohl gedruckt als auch in elektronischer Form veröffentlicht werden wird. Das gesamte Quellenmaterial – digitalisierte Dokumente, Transkriptionen und Kommentare – wird zudem in einem Online-Rechercheportal zugänglich gemacht und kann so für weitere Forschungsfragen nachgenutzt werden.

Die Kooperation – Arbeitsstellen und ihre Aufgaben


Das Projekt ist ein Kooperationsvorhaben des Digital Humanities Labs der Universität Basel, des Instituts für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der Technischen Universität Berlin und der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Es wird vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
 
Von der Basler Arbeitsstelle werden die Quellen gesammelt. Ihre Erschließung, Edition und wissenschaftshistorische Auswertung erfolgt in enger Zusammenarbeit durch die Arbeitsstellen in Berlin und Basel. Darüber hinaus konzentriert sich den Kompetenzen entsprechend die Berliner Arbeitsstelle auf die philosophischen und die Basler auf die kunsthistorischen Aspekte des Projekts. Die Göttinger Arbeitsstelle erstellt für das Projekt eine digitale Umgebung für das kollaborative Editieren der Dokumente. Darüber hinaus wird in Göttingen eine Präsentationsumgebung entwickelt, in der die Texte mit den digitalisierten Dokumenten vorgehalten und später online und frei zugänglich recherchierbar sein werden.

Partnerinstitutionen

Projektleitung in der SUB Göttingen

Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in der SUB Göttingen

Am Projekt beteiligte Abteilungen bzw. Gruppen in der SUB Göttingen

Ehemalige Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in der SUB Göttingen

Daniel Jerome Bettin, Manikanth Dindigala, Dennis Neumann, Ali Reza Sajedi, Adnan Siddique, Dr. Maike Tech, Nils Windisch